(Krebs-)Vorsorge

Die Gesundheit ist der Pflege wert. Einmal jährlich sollten Sie deshalb Ihren gynäkologischen Vorsorgetermin wahrnehmen. Neben ausführlichen Gesprächen zu Sexualität, Verhütung, Schwangerschaft oder Kinderwunsch dient dieser Termin auch zur Krebsvorsorge und -früherkennung der weiblichen Geschlechtsorgane. Sollten Sie Schmerzen oder Unauffälligkeiten an sich bemerken, so sollten Sie sich auch unabhängig der Vorsorge-Untersuchung ärztlichen Rat einholen, bspw. bei Schmerzen, Jucken oder Brennen im Genitalbereich, Ausfluss aus der Scheide, Regelbeschwerden oder Veränderungen Ihrer Brust.

Mit unserem ganzheitlichen Konzept ermöglichen wir Ihnen, mögliche Krankheitszustände frühzeitig zu erkennen und zu verhüten. Bei der Frage, was Sie für Ihre Gesundheit und deren Erhalt alles tun können, bieten wir Ihnen Hilfe und Orientierung an.

Vorsorge-Untersuchung der inneren Geschlechtsorgane

Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs wird zu 95 % von Humane Pappiloma-Viren (HP-Viren, HPV) verursacht. Diese werden durch Geschlechtsverkehr oder Hautkontakt im Intimbereich übertragen. Das Risiko steigt also mit der Anzahl der Sexualpartner/innen. Normalerweise bleibt die Infektion unbemerkt. Setzen sich die HP-Viren aber in der Schleimhaut fest, dann können sich über Jahre und Jahrzehnte Gewebeveränderungen bis hin zu Krebszellen entwickeln.

Bei der jährlichen Vorsorge-Untersuchung wird die Gebärmutter über die Bauchdecke und die Scheide abgetastet sowie durch Einführung eines sogenannten Spekulums betrachtet. Weiterführende zytologische und HPV-Diagnostik im Rahmen des Früherkennungsprogramms für Gebärmutterhalskrebs wurde zuletzt im Jahr 2020 wie folgt angepasst:

  • Frauen zwischen 20 und 34 Jahren können einmal jährlich eine zytologische Untersuchung wahrnehmen. Dabei wird ein Abstrich (Pap-Test) vom Gebärmutterhals entnommen und im Labor untersucht.
  • Frauen ab dem Alter von 35 Jahren wird alle drei Jahre eine Kombinationsuntersuchung (Co-Testung) angeboten. Diese besteht aus einer zytologischen Untersuchung (Pap-Test) und dem HPV-Test. Dabei wird der Abstrich sowohl auf HP-Viren als auch auf Zellveränderungen untersucht.

Sie können das Risiko für Gebärmutterhalskrebs reduzieren, indem Sie die Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen und sich vor einer Ansteckung bestmöglich schützen. Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren steht eine Impfung zur Verfügung, die Gebärmutterhalskrebs vorbeugen kann. Diese wird vor dem ersten sexuellen Kontakt empfohlen. Der Gebrauch von Kondomen beim Geschlechtsverkehr schützt vor vielen sexuell übertragbaren Erkrankungen. Vor HP-Viren schützen Kondome jedoch nicht zuverlässig, da sie nicht alle mit Viren "befallenen" Hautstellen bedecken. Eine Reduzierung des Ansteckungsrisikos geht also mit einer Reduzierung der Sexualpartner/innen einher.
 

Eierstock- und Gebärmutterkrebs

Eierstockkrebs und Gebärmutterkrebs werden bei dem gesetzlich vorgesehenen Krebs-Vorsorgeprogrammen nicht erfasst. Der Eierstockkrebs ist die zweithäufigste Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. In mehr als zwei Drittel wird die Erkrankung in einem weit fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Deutliche Beschwerden zeigen sich häufig erst im Spätstadium. Gebärmutterkrebs ist die fünfthäufigste Krebserkrankung der Frau und darf nicht mit Gebärmutterhalskrebs verwechselt werden. Eine vaginale Ultraschall-Untersuchung von Eierstöcken und Gebärmutter dient der Sicherheit, dass zum Zeitpunkt der Untersuchung keine krankhaften Veränderungen dieser Organe vorliegen.
 

Blasenkrebs

Blasenkrebs zählt zu den eher seltenen Krebserkrankungen. Als Risikofaktoren sind Nikotin, der Kontakt zu chemischen Stoffen sowie das Lebensalter bekannt. Es gibt kein gesetzliches Vorsorgeprogramm für die Erkennung von Blasenkrebs, wie es dies bei Darm-, Haut- oder Gebärmutterhalskrebs angeboten wird. Dennoch ist eine möglichst frühe Diagnose entscheidend für den Genesungsprozess. Seien Sie aufmerksam gegenüber Schmerzen oder Veränderungen an Ihrem Körper, wie beispielsweise Blut im Urin, immer wiederkehrende Blasenentzündungen, Brennen beim Wasserlassen oder auch Stechen nach der Blasenentleerung.

Für eine frühzeitige Diagnose stehen heutzutage einfach durchzuführende Urin-Tests zur Verfügung: Die Untersuchung auf Blut im Urin sowie die Durchführung eines Blasen-Tumor-Antigen-Test (BTA-Test). Beim BTA-Test werden sogenannte Tumor-Eiweiß-Anteile im Urin untersucht, um verdächtige Zellen zu entdecken.

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