Nachdem die Syphilis (auch Lues genannt) als fast ausgerottet galt, sind die Krankheitsfälle seit 2004 wieder gestiegen. Syphilis wird durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht, ist hoch ansteckend und wird hauptsächlich über Geschlechtsverkehr und Schleimhautkontakt übertragen. Anfangs können schmerzlose Schleimhautgeschwüre oder Lymphknotenschwellungen auftreten. In einem späteren Stadium sind auch Schädigungen der Haut, der Organe und des zentralen Nervensystems möglich.
Infektion in der Schwangerschaft
Werdende Mütter können den Syphiliserreger auf ihr ungeborenes Kind übertragen. Dieses Risiko besteht in der Schwangerschaft – ab der 20. Woche – und bei der Geburt. Die Folgen können Fehl- oder Frühgeburten, vermehrte Flüssigkeitsansammlungen oder Ödeme beim Ungeborenen oder eine angeborene Syphilis-Erkrankung des Kindes sein. Durch eine rechtzeitige Behandlung während der Schwangerschaft können Schädigungen des Kindes verhindert oder sogar therapiert werden.
In Deutschland werden Schwangere entsprechend den Mutterschaftsrichtlinien standardmäßig zu Beginn der Schwangerschaft auf eine Syphilis-Erkrankung hin getestet. Die Untersuchung wird im Mutterpass vermerkt, das Ergebnis aber aus Datenschutzgründen nicht. Bei einer positiver Syphilis-Serologie werden zur Kontrolle des Schwangerschaftsausgangs zusätzliche Untersuchungen empfohlen, welche wir gemeinsam im persönlichen Gespräch beleuchten.
Diagnostik
Es wird eine Blutuntersuchung durchgeführt und auf Antikörper getestet.
Therapie
Eine Impfung steht nicht zur Verfügung. Die Behandlung, auch in der Schwangerschaft, erfolgt mit dem Antibiotikum Penicillin. Nach der Therapie erfolgen in regelmäßig zeitlichen Abständen Kontrolluntersuchungen, um den Therapie-Erfolg zu kontrollieren.